Das Okanagan Valley – Heiße Wüste und Kirschen

Zwei Picker ernten Kirschen Natur

Das Okanagan Valley – Heiße Wüste und Kirschen

// von Melanie Schulz | 04/05/2010

Jedes Jahr fallen tausende von jungen Quebecern zur Obsternte ins Okanagan Valley in British Columbia ein.

Der Abschnitt im Reiseführer über das Okanagan Valley ist übersichtlich gehalten: Obstanbau, Weingüter, Touristen, internationales Flair, hervorragende Wassersportmöglichkeiten in von Bergen umrahmten blauen Seen, Outdooraktivitäten, Golfplätze, viel Sonne und eine Wüste in Kanada soll es hier geben. Empfohlen wird die Anreise mit dem Greyhound Canada, für die man von Montreal aus etwa drei bis vier Tage unterwegs ist.

In Montreal, der Hauptstadt Quebecs, ist das Okanagan Valley legendär, nicht wegen seines Pinot Grigio oder des exzellenten Eisweines, sondern als entfernter Ort, an den Schulabgänger oder junge Studenten das erste mal alleine ohne ihre Eltern verreisen werden. So brechen seit spätestens Ende der Sechziger Jahre von Fernweh getrieben jedes Jahr tausende von jungen Leuten mit Rucksack, Zelt, Schlafsack und Campingkocher auf, um bis ans nahezu andere Ende dieses weiten Landes zu gelangen. Sie träumen vom Sommer, vom Abenteuer, davon draußen in der Natur zu sein und natürlich vom cherry picking. Und tatsächlich warten hier eine Menge von Erntejobs auf sie, denn traditioneller Weise werden die Kirschen im sonnigen Okanagan Tal nun schon seit Generationen zu einem großen Teil von Quebecern geerntet. Begonnen hat alles mit einer schlechten Ökonomie in Quebec, im reichen British Columbia hingegen ist man froh, wenn andere die schlecht bezahlten Erntejobs übernehmen.

Einmal von Ost nach West

Schon während der Anreise mit dem Überlandbus durch das Land unter dem großen blauen Himmel beginnt das freie Leben. Vorbei an Toronto und den großen Seen geht es durch die dichten Nadelwälder Ontarios bis nach Winnipeg, der geografischen Mitte Kanadas. Weiter führt der Highway Number One durch die endlosen Prärien Manitobas, durch die Weizenfelder Saskatchewans, vorbei an Ölpumpen, die das schwarze Gold Albertas fördern, bis sich schließlich die Silhouette von Calgary aus der Ebene erhebt. Hier steigen die ersten besonders harten Jungs aus. Sie werden sich im wilden Westen Kanadas im Rodeo reiten versuchen oder eine Arbeit bei einem US-amerikanischen Erdölkonzern suchen, schließlich ist Alberta mit über 80 Prozent der Erdölvorkommen die reichste Provinz in Kanada. Geschlafen wird auf dem Bahnhof, die Busbekanntschaften geben noch etwas Geld für das Frühstück mit, dann heißt es auch schon „Salut et bonne courage!“. Kaum später tauchen bereits im Mondschein die ersten Ausläufer des gigantischen Bergmassivs der Rocky Mountains auf, in Banff schlüpft der halbe Bus in seine Wanderschuhe, so dass die seit Tagen ziehharmonikaartig an den Körper gezogenen Knie endlich wieder etwas Platz zum Atmen finden. Zurück im Greyhound verbleibt die unkonventionelle Jugend Quebecs mit bunten Bändern im Haar, Dreadlocks, farbenfroher Kleidung und langen dichten Bärten. Die meisten haben sich schon von zu Hause aus eine Arbeit auf einer der vielen Obstplantagen organisiert, andere müssen zunächst noch in einer der work zones vor Ort einen guten Job finden, für den Notfall werden noch Adressen ausgetauscht.

Im Süden des Tals reifen die ersten Kirschen

Das Ziel fast aller ist jedoch nach einigen Sonnenauf- und untergängen ganz klar Osoyoos, der südlichste und wärmste Ort des Okanagan Valley. Hier, im trocken-heißen Süden, nur fünf Kilometer entfernt von der Grenze zum US-Bundesstaat Washington, werden jedes Jahr die ersten Kirschen gepflückt. Angebaut werden sie in der Okanagan Region, dem größten Obstanbaugebiet Kanadas, bereits seit über 100 Jahren. Bei Sommertemperaturen zwischen 30 und 40 °C und einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von 400 mm gedeihen auf den fruchtigen Schwemmböden dank des ausreichenden Bewässerungsangebotes durch den Okanagan River sogar mediterrane Sonderkulturen prächtig. Sie wachsen auf den terrassierten Hängen, die die wassergefüllte Talsohle umrahmen. Das angenehme Klima verdankt das Tal seiner Lage auf halbem Wege zwischen Vancouver und den Rocky Mountains. Im Windschatten des Küstengebirges gelegen befindet es sich unter dem Einfluss warmer und stabiler, absteigender Luftmassen vom Pazifik. Auch die Wintertemperaturen sind für kanadische Verhältnisse mild: Die Rockys bewahren das Tal vor der Kälte der zentralen Steppe, so dass die Seen auch in der kalten Jahreszeit in der Regel nicht ganz zufrieren. Im Sommer hingegen ist der Osoyoos Lake mit Wassertemperaturen von 24 °C der wärmste See in Kanada.

An der Blumen gesäumten, staubigen Straße in der Ortsmitte macht der Bus seinen letzten Halt. Grelle sonnendurchflutete Farben stürzen auf die Ankommenden ein: Weiß verputzte Häuser mit roten Ziegeldächern und strahlende Hotels, Touristen in Bademode und Flip Flops, das glitzernde Blau des Osoyoos Sees inmitten einer herrlichen Hügellandschaft mit Weingärten und bunten Obstplantagen. Jetzt gilt es nur noch mit Sack und Pack die Kirschplantage zu erreichen, wobei einem das einzige Taxi des Ortes nicht sonderlich behilflich sein wird.

Unter den Kirschbäumen zelten

Dawson Farms, ein kommerzieller Betrieb mit großen alten Kirschbäumen, befindet sich im östlichen Teil Osoyoos direkt gegenüber eines kleinen Badestrandes am Osoyoos See. Die Crew für die diesjährige Erntesaison ist bereits aufgestellt. Für einige der Picker ist es ihre erste Saison, viele kennen sich aber bereits aus vorangegangenen Jahren und kommen jedes Jahr wieder in ihr geliebtes Valley. Wer hier arbeitet darf umsonst sein Zelt unter dem grünen Blätterdach der Kirschbäume aufschlagen. Es gibt auch genügend Parkmöglichkeiten für die zum Teil gemütlich mit indischen Tüchern eingerichteten Trailer und sei es direkt am Strand. Neben einer Reihe von Dixi Toilettenkabinen, gibt es zwei Waschbecken, zwei Duschen und eine Küche, alles provisorisch und alles bunt. Eben genauso farbenfroh wie das Essen, dass sich auf den Holztischen vor der Küche anhäuft. Hier wird bei Gitarren- und Bongomusik gekocht, Schmuck geknüpft oder mit den mitgebrachten oder zugelaufenen Haustieren gespielt.

Frühaufsteher sind klar im Vorteil

Der Tag in der Kirschplantage beginnt früh, bereits im Morgengrauen zwischen vier und fünf Uhr morgens schallt der Weckruf durch die Zelte. Nun heißt es Beeilung, es bleibt gerade noch etwas Zeit für einen Kaffee zum wach werden. Mit rot glitzernden Aluminiumbändern sind die Bäume umschlungen, die heute geerntet werden. The early bird catches the worm, will heißen, wer rechtzeitig zur Arbeit antritt, kann sich die besten Bäume auswählen. Bezahlt wird nach Erntemenge, für 10 Pfund gibt es zwei Dollar fünfzig.

Das cherry picking ist harte Arbeit und für die, die das erste Mal dabei sind, wird es schwer werden, ausreichend Geld zum Leben zu verdienen. Umso größer hingegen wird das Staunen darüber ausfallen, wie schnell sich die für die abgeernteten Früchte bestimmten Plastikkisten der erfahrenen Picker mit Kirschen füllen und stapeln. Wie die Derwische scheinen sie auf der Leiter um die Äste des Baumes herum zu wirbeln, wobei die Hände von Kirschen nur so überzulaufen scheinen. Trotz der flinken Bewegungen scheinen sie dabei in völliger Meditation mit sich und dem Baum versunken zu sein. Hoch konzentriert wird der Baum von allen Seiten gut überlegt attackiert, bis er von seiner saftig-roten Last befreit ist und seine Äste wieder der Sonne entgegen strecken kann.

Und dann heißte es üben, üben, üben

Der Neuankömmling hingegen wird Schwierigkeiten haben, die süßen Früchte inklusive Stil überhaupt dem Baum zu entreißen. Einfach nur ziehen hilft da nicht viel, mit einer leichten Drehung gegen die Wuchsrichtung klappt es schon etwas besser. Dabei dürfen Kirschen und Baum nicht verletzt werden, vor allem die Bukett-Knospe muss dran bleiben, sonst trägt der Baum im nächsten Jahr keine Früchte. Dummerweise scheint die Knospe lockerer am Ast zu sitzen als der Kirschstengel mit der Knospe verbandelt zu sein scheint, und für Kirschen ohne Stil gibt es keinen Markt. Tipps, auf was es alles zu achten gilt, werden von allen Seiten zugerufen „take the brunch under your arm and then twist“, aber leichter gesagt als umgesetzt. Die Bäume sind groß, 12-Fuß Metallleitern sind hoch und schwer zugleich und man braucht schon einen erfahrenen Blick, um die Leiter so zu positionieren, dass auch eine ausreichende Menge von Früchten erreichbar ist. Geerntet wird immer von oben nach unten, damit sich nicht zu viel Gewicht im Eimer ansammelt, während auf den oberen Stufen der Leiter balanciert wird. Dieses kann einen nämlich schneller als gedacht mit nach unten reißen.  Es gilt sich daran zu gewöhnen, das irgendwelche Äste grundsätzlich im Weg sind und gegen Mittag sind die Schultern vom Gewicht des Eimers schwer und der Rücken schmerzt.

Picker im Hippie-Schick bevölkern das Tal

Da die Kirschen durch die Hitze des Tages zu weich werden, wird das Kirschenernten dann auch schon gegen ein Uhr abgebrochen. Den Rest des Tages hat man zur freien Verfügung. Ein kühles Getränk im Schatten der Kirschbäume tut nun erst mal gut. In diesem freundlichen und friedlichen Ambiente lernt man sich schnell kennen, neben der unter der Fleur-de-lis arbeitenden französisch-kanadischen Mehrheit, trifft man hier viele mexikanische Picker sowie Individualisten und Backpacker aus aller Welt. Einige machen ein work and travel Jahr in Kanada, andere reisen schon seit Jahren rund um den Globus und finanzieren sich über „WWOOFing“ (willing workers on organic farms) und diverse Picking Jobs in Kanada, Australien und Neuseeland.

Später gibt es dann ein erfrischendes Bad im See und Entspannung am Hauptbadestrand von Osoyoos. Hier finden sich neben Badetouristen allerlei Picker der umliegenden Obstplantagen zusammen. Sie prägen im Sommer das Bild des gesamten Okanagan Valley sowie des benachbarten Similkameen Valley, sie bevölkern Strände, Parks, Waschsalons, städtische Bibliotheken mit freiem Internetzugang, Supermärkte und Schwimmbäder. Sie trommeln, rauchen ein bisschen Gras und chillen out. Damit schaffen sie nicht nur Kontraste zum durchschnittlichen sonnenhungrigen Touristen aus Vancouver, sondern bieten Angriffsfläche für die einheimische Bevölkerung des Tales. Der Retro Hippie Chic mit buntem Schmuck und Blumen im langen Haar, „Kriegsbemalung“ und Tätowierungen stößt zum Teil auf wenig Akzeptanz von Seiten der ortsansässigen Bevölkerung, zumal sich diese zu einem hohen Prozentsatz bereits im Ruhestand befindet. Die Alten beschweren sich nicht nur über das schmutzige Aussehen der Picker, sondern finden generell Anstoß am Herumhängen und Abhängen der jungen Leute. Andere wiederum sind toleranter und mögen den Anblick der jungen Kids.

Manche richten sich auch dauerhaft im Trailer ein

Viele der älteren Picker aus Quebec haben nicht nur Picking-Rekorde aufgestellt, sondern bleiben auch über die Obsternte hinaus in British Columbia. Sie arbeiten auf dem Bau, arbeiten den Winter über in Ölcamps im Hohen Norden, übernehmen das Aus- und Beschneiden der Bäume in der kalten Jahreszeit, oder ernten eben, was es neben Obst noch so zu ernten gibt. Sie erzählen von den Blumen auf Vancouver Island, den Marihuanaplantagen in Nelson, Beeren oder besonderen Pilzen, die auf vormaligen Waldbrandflächen gedeihen. Einige haben einen kleines Haus angemietet oder wohnen in einem Trailer in einer der Obstplantagen oder im Native Reservate.

In der Wüste jagen die Natives

Beim Besuch des Indianerreservates sollte man vorsichtig sein, da die aboriginal people neben Wein- und Obstanbau noch immer viel Jagd betreiben. Deshalb darf man das Reservat auch nur auf bestimmten Wegen befahren und betreten. Hier findet sich auch die einzige aride Wüste Kanadas, die mit weniger als 200 mm Jahresniederschlag gleichzeitig die nördlichste Wüste weltweit ist. Sie soll das nördliche Ende der Great Basin Desert, bzw. der Sonora Wüste Mexikos darstellen. In diesem Teil des Tales findet man Sanddünen, Kakteen, Wüstenbeifuß und Klapperschlangen. Im Allgemeinen macht die Trockenheit dem TaI zu schaffen und die Waldbrände in der Nähe von Kelowna haben es 2009 sogar bis in die deutschen Nachrichten geschafft. Das letzte mal hat es hier im Hitzerekordsommer 2003 weitflächige Brände gegeben, so dass südlich von Kelowna entlang des Okanagan Lake Route de Cretes – Feeling aufkommt, wo der blanke Kalkstein den hellblauen See umrahmt. In der gesamten Region sollte man sich vor der Schwarzen Witwe in acht nehmen. Während man im Tal neben der Panderosa Kiefer in den bewässerten Gärten viele mediterrane Gewächse findet, wird der Wald in den umgebenden Bergen dichter und setzt sich vor allem aus Westamerikanischer Lärche und Riesen-Lebensbaum zusammen. Der hohe Wald dient nicht nur als freie Kuhweide, sondern es leben hier Hirsche, Pumas, Kojoten, riesige Eulen und Bären. Die Eulen sollen es auf ihrer Jagd besonders auf junge Katzen abgesehen haben und im Herbst steigen die Bären auf der Suche nach Nahrung in das Tal hinab, weshalb es angeraten ist, alles Essbare immer gut eingepackt und in einiger Entfernung vom Zelt zu lagern. Die Kojoten heulen unter dem nächtlichen Himmel und scheinen den Campern in den Kirschplantagen viel zu nahe zu kommen. Wunderschön ist es, in einer sternenklaren Nacht den Blick über die mondbeschienenen Berge schweifen zu lassen.

Regen kann mitunter die ganze Ernte verhageln

Bei bedecktem Himmel und Regen muss die Arbeit unterbrochen werden. Langanhaltender Niederschlag kann mitunter die Ernte ganzer Kirschplantagen vernichten, da die Kirschhaut inklusive Fruchtfleisch durch das Regenwasser bis auf den Kern reißt.  Aus diesem Grunde besitzen einige der Farmer eigene bodengestützte Windmaschinen, die das Nass aus den Kirschen heraus blasen. Andere bestellen einen Hubschrauber, der über die Plantage fliegt und die Früchte so bald wie möglich nach dem Regen trocknet. Eine Unterbrechung der Ernte ist in jedem Falle ärgerlich für den Farmer, weil die Kirschen in einem sehr schmalen Zeitfenster geerntet werden müssen. Auch das Campen bei Regen kann ganz schön auf die Nerven gehen. Alles ist klamm und es gibt nichts zu tun außer auf bessere Zeiten zu warten. Naja, man kann aufrüsten und im Canadian Tire in Penticton erst einmal einige feste Plastikplanen besorgen. Vielleicht wärmt auch ein Kaffee von Tim Hortons ein bisschen von Innen und ein Burger bei Wendys ist auch alle mal besser, als bei diesem Wetter zu kochen.

Die Saison auf jeder Farm hängt von den angebauten Kirschsortern ab und dauert typischerweise zwischen zwei und sechs Wochen. Wer früher geht, weil er beispielsweise die heiß begehrten Lapins auf einer anderen Farm mit kleineren Bäumen ernten kann, muss damit rechnen, dass der abgesprochene Preis pro Pfund im nachhinein noch heruntergeschraubt wird. Im Okanagan Valley reift eine Frucht nach der anderen und man kann das ganze Tal mit der Ernte nach Norden durchwandern. Neben Kirschen können Erdbeeren, Himbeeren, Tomaten und Paprikaschoten, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche, Birnen, Äpfel und Wein in der beschriebenen Reihenfolge gepflückt werden.  Hierbei zieht man durch Dörfer mit so wohl klingenden Namen wie Oliver, Keremias, Olahlah, Naramata, Summerland und Peachland. Neben dem Bus als Fortbewegungsmittel wird man auch gut beim trampen mitgenommen, hier im Okanagan Valley gibt es sie tatsächlich die alten trashigen Autos und Motorräder im Gypsy-Stil Emir Kusturicas. Eine Reihe der Plantagen sind in indischer Hand und nicht selten endet die Erntesaison einer Farm mit einem ausgelassenen Samosa-Fest auf der Veranda eines herrschaftlichen Farmhauses.

Bis ans andere Ende der Welt werden die Kirschen verschifft

Und wo landen sie nun, die saftigen gelben bis dunkelroten Kirschen? Zunächst einmal verschwinden sie in einem der  Packing Häuser, hier werden sie nach Farbe und Größe sortiert. Einige werden in einem der unzähligen Obststände entlang der Straßen, in den Auslagen des Super Value oder sogar bei Seven Eleven angeboten und zumeist von Touristen gekauft, von der ansässigen Bevölkerung kennt hier nämlich nahezu jeder einen Farmer. Sie finden sich wieder auf den chinesischen Märkten in Vancouver sowie in den Zentren im Osten Kanadas. Außerdem werden sie nach Europa und Asien verschifft, doch nur die Größten und Saftigsten schaffen es so weit hinaus in die Welt.

Irgendwann ist dann auch die Kirschenzeit vorbei, und mit den Kirschen verschwindet auch ein Großteil der Jugend Quebecs. Im Okanagan Valley wird es nun bedeutend ruhiger, die Tage werden kürzer und die Nächte frostiger. Die Äpfel werden  von den Zurückgebliebenen zum Teil mit Handschuhen geerntet, da das Obst früh morgens noch empfindlich kalt ist. Gepflückt wird von acht Uhr früh bis sechs Uhr abends, die Arbeit ist noch schwerer und schlechter bezahlt und anstelle der Trommeln hört man Bob Dylan’s Workingman‘s Blues aus dem Transistorradio das herbstliche Grün der Apfelbäume durchdringen:

Well, the place I love best is a sweet memory

It’s a new path that we trod

They say low wages are a reality

If we want to compete abroad

Dann senkt sich auch schon der erste Schnee über das Tal.

Weitere Kanada-Bilder gibt es hier:

Die Sonne im Logo von Photography Dreams
Melanie

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